Neben den großen und kleinen Wasserspeiern des Domes, die sich vornehmlich an den Kranzgesimsen von Seitenschiffen, Chorkapellen und Turmgeschossen, aber auch an den Wimpergen über den Portalen und Querhausfenstern finden, gibt es am Dom eine unvorstellbar große Anzahl oft miniaturhaft kleiner Zierwasserspeier. Zu Hunderten zieren sie vor allem Konsolen und Baldachine der Pfeiler- und Portalskulpturen oder die Haubenansätze der Fialen.
Eng verwandt sind ihnen die Bogen- und Wimperganfänger an den Obergadenfenstern von Chor, Lang- und Querhaus. Selbst an Goldschmiedewerken des Mittelalters und des 19. Jahrhunderts, welche gotische Architektur imitieren, finden sich nur wenige Millimeter große Wasserspeierchen. Die ältesten Zier-wasserspeier im Dom dürften sich an den Baldachinen über den Chorpfeilerfiguren aus den 1280er Jahren befinden, die jüngsten entstanden unlängst in der Dombauhütte. Wie die großen Wasserspeier zeigen auch ihre miniaturhaften Verwandten eine schier unerschöpfliche Bandbreite an Stilen, Formen und Darstellungen.