Der erste Blick am frühen Morgen im Nebel ...
Die Kathedrale Notre-Dame von Noyon im nordfranzösischen Département Oise (Region Hauts-de-France) wurde in der Zeit von etwa 1157 bis etwa 1221 errichtet. Sie gehört mit den Kathedralen von Sens und Laon zu den ersten gotischen Sakralbauten und ist folglich der Frühgotik zuzuordnen.
Die Kathedrale und ihr Mobiliar wurden im Laufe der Jahrhunderte durch verschiedene Ereignisse in Mitleidenschaft gezogen. Nach einem Brand des Dachstuhls, der im Jahr 1293 die sechsteiligen Gewölbe beschädigte wurden diese durch vierteilige Gewölbe ersetzt. Im Jahr 1450 wurden die beiden Osttürme bis auf das untere Niveau abgetragen, 1462 stürzte das Gewölbe der Vierung herunter und wurde erneuert. Eine Restaurierungskampagne (17. Jahrhundert) brachte neue dekorative Elemente ein. Die Statuen des Westwerks und des Mobiliars fielen den Zerstörungskampagnen der französischen Revolution (1790–1793) zum Opfer. Die Kathedrale stand jahrelang leer und als “nationales Eigentum” zum Verkauf, fand aber keinen Käufer und wurde bereits 1799, noch vor dem Konkordat wieder für den Gottesdienst genutzt. Der Bau litt insbesondere unter den Einwirkungen des Ersten Weltkrieges (1914–1918). Nach einer Bombardierung riss am 1. April 1918 der Einsturz des brennenden Dachstuhls aus dem 14. Jahrhundert Gewölbe und Teile der oberen Mauerbereiche mit in die Tiefe. Was von den Fenstern noch erhalten war, ging fast vollständig verloren. Die in den Jahren von 1918 bis 1938 vorgenommenen Restaurierungsarbeiten vermochten die Bausubstanz der Kathedrale zu retten und sie so weit wie möglich in ihren Originalzustand zurückzuversetzen.
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